Magnifikat & Mauerfall. Bilder der Macht

Referent: Oliver Weidermann, Wiesloch. Die Veranstaltung beginnt mit einem Frühstück. (Kostenbeitrag 6,00 Euro)

mbuettner@eeb-sued.de

30 Jahre ist es her, seit aus ostdeutschen Kirchen heraus Menschen im Rahmen ihrer „Montagsgebete“ eine Diktatur herausforderten und schließlich die innerdeutsche Mauer zum Einsturz brachten. Rund 2000 Jahre ist es her, dass eine junge Israelitin – Maria – ein Loblied auf Gott anstimmte und sang: „Der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig…Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“
Die ohnmächtige Kirche des Anfangs konnte angesichts der zunächst feindlich gesinnten staatlichen Macht diese Strophe Marias inbrünstig

mitsingen. Aber seit dem vierten Jahrhundert waren die „Mächtigen auf dem Thron“ christliche Kaiser: Was sang man nun? Wie interagierte die Kirche fortan mit den Mächtigen?
Die Jahrhunderte zwischen dem Magnifikat und den Montagsgebeten haben diesbezüglich einiges an Antworten zu bieten: Ein Kreuz auf einem Thron, Könige, die zwei Körper haben und Ausschlag heilen können, Bischöfe im Kerker und einen kniefälligen Kaiser im Schnee. Von Fake-Hirtenstäben, Konzilen und geraubten Gebeinen ganz zu schweigen…