Zeit ist die zentrale Ressource unserer Gesellschaft. Doch sie steht nicht allen gleichermaßen zur Verfügung. Wie unterschiedlich wir individuell Zeit haben und wahrnehmen, ist nicht zufällig, sondern Ergebnis gesellschaftlicher Machtstrukturen. Zeitarmut treibt uns in Vereinzelung und Erschöpfung, zerstört Familien und Freundschaften, sie macht politisches Engagement zu einer Klassenfrage. Eine Kultur der Zeitknappheit bringt Ungerechtigkeiten hervor und macht unsere Gesellschaft brüchig. Ein gutes Leben für alle kann nur gelingen, wenn wir verstehen, wie drängend Zeitgerechtigkeit ist, und endlich die Debatte darüber beginnen, wie wir Zeit neu und gerecht verteilen. Zeit ist kein Luxus, sondern durch und durch politisch.
In ihrem Sachbuch „Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit“ entwirft Teresa Bücker die Utopie einer zeitgerechten Welt. Sie macht dabei konkrete Vorschläge, wie eine neue Zeitkultur aussehen kann, die für mehr Gerechtigkeit, Lebensqualität und gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgt. Die Thesen ihres Buches werden wir an diesem Abend gemeinsam mit Teresa Bücker diskutieren.
Referentin:
Teresa Bücker arbeitet als Journalistin und Autorin zu gesellschaftspolitischen und feministischen Fragen der Gegenwart und Zukunft. Sie schreibt seit 2019 die Kolumne „Freie Radikale“ für das Süddeutsche Zeitung Magazin.
Weitere Infos finden Sie hier:
https://teresabuecker.de/
Dr. Kathrin S. Kürzinger hat in einer Ausgabe des Videoformats "Tipps aus unserem Bücherregal" das Buch "Alle_Zeit" vorgestellt. Zum Video:
http://eair.info/k5