In unserer Gegenwart bekommt wenig oder gar kein Geld, wer lebensnotwendige Arbeit leistet wie Haus-, Pflege- und Sorgearbeit. Gut bezahlt hingegen wird oft die Arbeit, bei der Dinge produziert werden, auf die wir auch verzichten könnten.
Ökonom:innen kritisieren, dass die unbezahlte Carearbeit nicht als Teil des Bruttoinlandsprodukts erfasst wird. So werde aufgrund einer verzerrten Wahrnehmung der gesellschaftlichen Wertschöpfung eine Politik legitimiert, die ganze Bevölkerungsgruppen verarmen lässt und Wohlstand systematisch zugunsten derer verschiebt, die schon zu viel besitzen.
Warum ist das so? Und was muss geschehen, damit das Notwendige (wieder) in die Mitte rückt, das Überflüssige an den Rand?
Der im Jahr 2015 gegründete Think Tank WiC (Wirtschaft ist Care) hat es sich zum Ziel gesetzt, die notwendige Sorge füreinander wieder ins Zentrum der Ökonomie zu rücken.
Dr. Ina Praetorius, Mitbegründerin von WiC, denkt über die Care-zentrierte Wirtschaft nach und berichtet an diesem Abend von ihren Erfahrungen.
Mögliche Vorbereitung: Kurzfilm „Wirtschaft ist Care“:
https://www.economy-is-care.com/?lang=de
Referentin:
Ina Praetorius ist Germanistin und promovierte ev. Theologin mit Schwerpunkt Sozialethik, Mutter und Großmutter, freie Autorin, neueste Publikation: "Um-Care. Wie Sorgearbeit die Wirtschaft revolutioniert", (Patmos 2023) mit Uta Meier-Gräwe.